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Depressionen

Das Thema Depression beschäftigt mich schon lange. Zum Glück bin ich nur indirekt betroffen, was jedoch auch alles andere als ein Zuckerschlecken ist. Seit geraumer Zeit beginnt sich dieses Thema rundherum auszubreiten, sodass ich fühle, es ist nun an der Zeit, etwas darüber zu schreiben. Vielleicht kann es so eine Hilfestellung für andere werden.

Quer durch alle Altersgruppen und nicht nur in meinem erweiterten Umfeld dringt der zum Glück offene Umgang mit diesem Thema in die Mitte der Gesellschaft. Die Depression greift wie eine Seuche um sich.

Yoga lehrte mich, Schmerz nicht als Opfer oder in Form von Mitleid zu begegnen, sondern schenkte mir durch Erfahrung und durch achtsames, unvoreingenommenes Beobachten meiner Gedanken das Mitgefühl und den Willen, mich selbst ermächtigen zu können, sozusagen „darüber zu stehen“. Wir fühlen uns oft als Opfer, denn wir haben oftmals keinen Einfluss auf Krieg, Umweltverschmutzung und so vieles mehr. Wir fühlen uns hilflos oder ohnmächtig. Dies kann unter anderem auch ein Auslöser für ein weiteres Fallen in eine Depression sein.

Wie wäre es, einfach mal klein anzufangen, sich durch Selbstermächtigung aus der Ohnmacht zu holen? Dies bedeutet, die Augen zu öffnen, um zu sehen, dass wir doch selbst etwas tun können – in kleinen Schritten. Zuallererst sollte man sich fragen: Was wünscht sich eigentlich mein Herz? Kann ich in die Schwere des Herzens etwas Leichtigkeit bringen oder Licht ins Dunkle? Mit Bildern und Gefühlen zu arbeiten, die dem Herzen Fülle geben, und sich dies Stück für Stück im Alltag zu bewahren, könnte ein Anfang sein.

Ohne Frage kein leichtes Unterfangen, aber jeder Versuch zählt! „Mit jedem Versuch wird das Gehirn neuronal neu angebahnt“, wie ich es gerne in meinem Unterricht sage.
Man kann sich dies wie ein Kornfeld vorstellen, in dem der negative Gedanke, der durch das viele „Hindurchgehen“ schon zu einem breiten, eingefahrenen Trampelpfad geworden ist. Deshalb ist es für die Neuronen in diesem unbewussten Automatismus einfach geworden, diesen Weg zu gehen.
Doch jedes Mal, wenn man sich dessen bewusst wird, ist es den Gedanken möglich, einen anderen „Weg“ einzuschlagen. Und jedes Mal, wenn man fähig ist, diesen neuen, lichtvolleren Weg mit seinen Gedanken zu Ende zu verfolgen, wird der Weg für die Gedanken einfacher.

Ich konnte viele Male beobachten, dass die Gedanken, die zu einer Depression führen, nichts mit der Realität zu tun haben. So kann ich auch bei mir oftmals feststellen, dass meine momentane Perspektive nichts mit der Realität zu tun hat – und ebenso die der anderen Menschen. Das liegt daran, dass jeder Mensch einfach seine eigene Perspektive hat und oft nicht genügend Vertrauen, Zeit oder Geduld, offen zu kommunizieren. Oft ist es einfacher, auszuweichen, abzutauchen, herunterzuschlucken, sich abzulenken und die sich auftürmenden Probleme an seinen Liebsten unbewusst auszulassen oder dem Nachbarn, Arbeitskollegen oder der Regierung in die Schuhe zu schieben.

Ich möchte mit diesem Artikel den ersten kleinen Schritt gehen und Verantwortung übernehmen. (Dies ist gleichzeitig ein Beispiel für eine Selbstermächtigung gegen Hilflosigkeit. Im Gegensatz zum Gedanken: Für die vielen Menschen, die jetzt in einer Depression sind, kann man eh nichts tun!) Ich hoffe, dass er der Person hilft, die ihn liest.
Die Idee dahinter ist nicht, ein weiteres Ablenkungsmanöver zu starten, sondern eine Brücke zum Herzen aufzubauen und hoffentlich eine Möglichkeit, liebevoll Zeit mit sich selbst zu verbringen. Ja, dieses Wort „Selbstliebe“ ist leider schon überstrapaziert – aber nur oberflächlich. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es oftmals schwierig ist, all seine starken Seiten, aber auch Schattenseiten, zu lieben, sich sozusagen selbst zu lieben, wie man ist. Oftmals ist es nur ein einziges Wort aus unserer Vergangenheit, das uns getriggert hat und ein Leben lang an uns kleben bleibt, sodass wir es nicht mehr loswerden. All diesen Worten keine Macht mehr zu geben, braucht zeitweise viel Fokus oder manchmal auch nur liebevolle Aufmerksamkeit. Wenn du deine Reise der Selbstermächtigung beginnst, wirst du merken, welche Methode an der Reihe ist.

Erste kleine Schritte, um aus einem depressiven Gedanken zu kommen, sind folgende Methoden, die du auch einfach im Alltag oder vor dem Zubettgehen anwenden kannst:

  • Bewusstes Atmen
  • Gehmeditation
  • Essmeditation
  • Danjion-Meditation (Fokus auf den Punkt unterhalb deines Bauchnabels)
  • Musik hören
  • Natur (genießen oder beobachten)
  • Mantra rezitieren
  • Praxis der Dankbarkeit – Apahigraha
  • Schreiben (sich etwas von der Seele schreiben)
  • Malen / Zeichnen
  • Sport

Um einen depressiven Gedanken zu überwinden, kann man durch neuronale Umstrukturierung arbeiten, was oft als „Neuroplastizität“ bezeichnet wird. Das bewusste Umlenken der Aufmerksamkeit auf positivere oder neutralere Gedanken kann man sehr effektiv in der Meditation erlernen.
Regelmäßiges Üben von Achtsamkeit, Meditation und kognitiver Verhaltenstherapie kann helfen, die negativen Gedankenschleifen zu unterbrechen. Das Gehirn lernt durch Wiederholung und kann so die neuen „Wege“, also neuronalen Verbindungen, immer einfacher gehen.
Physische Aktivitäten wie Sport oder kreative Tätigkeiten fördern zusätzlich die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin, die das Wohlbefinden steigern.

Auf meiner Website gibt es einen kleinen Meditationskurs, den du im Notfall anwenden kannst. Du ermächtigst dich selbst, etwas zu tun – das ist der erste Schritt in die Heilung.

Diese Meditationen sind besonders auf das Erkennen und Lenken der Gedanken sowie auf die Selbstliebe, mit allem, was wir sind, ausgerichtet:
https://gluecklich-und-stark.de/shop/produkt/stopp-your-monkeymind