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Journal - Beiträge
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Wer wissenschaftliche Belege für die Wirkung des Zusammenspiels von Licht und Wasser braucht, für den könnte dieser Blog-Beitrag interessant sein.
Seit Corona unterrichte ich Yoga und Meditation am liebsten im Freien. Meine Verbundenheit zu Wasser eröffnete mir eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten, dies auch auf das Wasser auszuweiten. Jeder der mit mir eine Zeit lang auf dem Wasser verbrachte, kann diesen unglaublich Effekt bestätigen - es reicht schon eine Stunde auf dem Wasser bewusst zu Atmen und hinterher fühlt man sich wie nach einem Kurzurlaub. Ich möchte Euch mit meinem Blog-Beitrag neben meinen nicht enden wollenden Lobeshymnen auf Prana und die besser fließenden Lebensenergie einmal wissenschaftliche Beweise liefern, weshalb es so einen guten Effekt hat.
Licht und Wasser üben auf den Menschen seit jeher eine besondere Faszination aus – nicht nur ästhetisch, sondern auch auf psychophysiologischer Ebene. Moderne Forschung kann heute fundiert belegen, wie beide Elemente direkt auf unsere Emotionen und Gefühle einwirken.
Unser Erleben wird maßgeblich vom zirkadianen Rhythmus gesteuert, der durch Hell‑Dunkel‑Zyklen synchronisiert wird. Speziell blau‑reiches Tageslicht aktiviert Fotorezeptoren in der Netzhaut, die über den Hypothalamus auf die Produktion von Melatonin und Cortisol einwirken. Ein Anstieg von Cortisol am Morgen fördert Wachheit und positive Stimmung, während Melatonin am Abend die Entspannung unterstützt (Arendt 2012).
Für diejenigen, die einen wissenschaftlichen Beweis für den Effekt von Licht haben möchten: Im klinischen Kontext hat die Lichttherapie, bei der Betroffene heller (10 000 Lux) und blauangereicherter Beleuchtung ausgesetzt werden, nachweislich heilende Effekte auf saisonal abhängige Depressionen (SAD). Rosenthal et al. (1984) konnten zeigen, dass bei Patienten mit Winterdepression bereits nach zwei Wochen täglicher Lichtbestrahlung eine signifikante Stimmungsaufhellung eintrat. Auch außerhalb von SAD profitieren Menschen mit subklinischen Stimmungsschwankungen von intensiver Beleuchtung: Studien berichten über eine Reduktion negativer Affekte um bis zu 30 % (Golden et al. 2005).
Darüber hinaus beeinflusst die Lichtfarbe subtile psychologische Prozesse: Warmweißes (≤ 3000 K) vermittelt Geborgenheit und Entspannung, während Neutral‑ bis Kaltweiß (≥ 4000 K) Aufmerksamkeit und Aktivität steigert. Dies wird in Arbeits- und Lernumgebungen gezielt eingesetzt, um Produktivität und Motivation zu erhöhen (Küller et al. 2009).
Wasser hat auf den Menschen einerseits eine beruhigende, andererseits eine vitalisierende Wirkung. Das sogenannte „Blue Mind“-Phänomen beschreibt, dass das bloße Betrachten von Wasserflächen Stresshormone senkt und parasympathische Prozesse fördert (Nichols et al. 2014). In Experimenten führte der visuelle Kontakt mit Wasser zu einer Reduktion von Cortisol um durchschnittlich 17 % im Vergleich zu städtischen Szenarien.
Darüber hinaus stimulieren Wasserfälle oder auch beispielsweise Wellen, negative Luftionen, die nachweislich das Wohlbefinden steigern. Negativ geladene Ionen erhöhen die Serotoninverfügbarkeit im Gehirn und verbessern so die Stimmungslage (Terman et al. 1998). Besucher von Naturlandschaften mit fließendem Wasser berichten von erhöhter Gelassenheit und mentaler Klarheit.
In meinem „früheren Leben“ in der Medienbranche interviewte ich einen Big Wave Surfer, der mir von dem Phänomen der negativen Ionen zum ersten Mal erzählte und jeder, der einmal einen Spaziergang in der Nähe von peitschenden Wellen unternahm, weiß um den Effekt.
Hydrotherapeutische Anwendungen (Balneotherapie) nutzen die physikalischen Eigenschaften von Wasser (Temperatur, Druck, Buoyanz), um Angstzustände und Depressionen zu lindern. Eine Metaanalyse von van Tubergen et al. (2001) zeigte, dass regelmäßige Bade‑ und Strömungstherapie nicht nur muskuläre, sondern auch psychische Spannungen abbaut und das allgemeine Wohlbefinden nachhaltig steigert.
Mittlerweile werden in modernen Gesundheitssettings Kombinationen aus Licht‑ und Wassertherapie erprobt: Lichtdurchflutete, halbtransparente Badehallen ermöglichen die gleichzeitige Exposition gegenüber Tageslicht und hydrotherapeutischer Umgebung. Erste pilot‑klinische Studien berichten von synergistischen Effekten auf die Stimmungslage und Aufmerksamkeitsparameter (Mahnke et al. 2017).
Sowohl Licht als auch Wasser besitzen nachweislich starke psychische Wirkpotenziale: Licht reguliert unseren Tag‑Nacht‑Rhythmus, beeinflusst Hormone und kognitive Leistungsfähigkeit. Wasser beruhigt über multisensorische Reize und physikalische Eigenschaften. Die Integration beider Elemente in Therapie und Alltagsgestaltung eröffnet vielversprechende Ansätze zur Förderung emotionaler Gesundheit.
Die Yogische Erklärung ergibt sich grundsätzlich aus der Verbindung mit der Natur, in dessen Kommunikationsnetz wir uns automatisch einbinden, wenn wir uns in sie begeben. Auch das ist mittlerweile wissenschaftlich fundiert. Ich warte noch auf das Messgerät, das das Fließen von Prana, Qi, Vital-Energie, Lebensenergie, oder wie auch immer man es bezeichnen mag, aufzeichnen kann. Ein Messgerät gibt es jetzt schon: Dein eigener Körper!